Mechanische Fehlersuche in der Produktion, Programmierung oder das Erstellen von Schaltplänen: Das Ausbildungsprogramm für die Mechatroniklehre ist umfangreich und vielfältig. Als man sich bei KLINGER Dichtungstechnik vor vier Jahren für das Angebot einer Lehrlingsausbildung entschied, brachte die breite Anforderungspalette an die Ausbildung nicht wenige Herausforderungen mit, wie sich René Blumauer, technischer Leiter bei KLINGER Dichtungstechnik, erinnert: „Um das Lehrbild bestmöglich zu vermitteln, haben wir auf die Kooperation mit anderen Unternehmen gesetzt.“ So entstand die Zusammenarbeit mit KLINGER Fluid Control auf der einen Seite, mit Berndorf Sondermaschinenbau auf der anderen.
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René Blumauer, Technischer Leiter bei KLINGER Dichtungstechnik
Ernst Schäfer, Technischer Geschäftsführer bei KLINGER Dichtungstechnik
Unternehmensübergreifende Ausbildung
Während bei Berndorf Sondermaschinenbau die Grundausbildung Elektrotechnik absolviert wurde, lernten die zwei Lehrlinge bei KLINGER Fluid Control das computergestützte Drehen und Fräsen an den CNC-Anlagen sowie die Grundlagen der Zerspanungstechnik kennen. Mechanische und elektrische Fehlersuche in der Produktion, SPS-Programmierung, grafische Darstellung mittels 3D-Software, das Erstellen von Elektroplänen sowie die Montage von Anlagenkomponenten wiederum wurde direkt vor Ort bei KLINGER Dichtungstechnik vermittelt. Tom Pierre Weidermann, der vor vier Jahren mit der Lehre bei KLINGER Dichtungstechnik begann, hat aber noch zusätzliche Kompetenzen erworben: Zum Abschluss seiner Ausbildungszeit hat er auch Kurse in den Bereichen Motivation, Betriebswirtschaft, Social Media, Schweißverfahren (MIG, MAG, WIG) und den Staplerführerschein in der Tasche.

Gekommen, um zu bleiben
Klar, dass man so ein junges Talent nicht einfach ziehen lässt. „Wir bilden Lehrlinge aus, um Facharbeiter:innen für uns heranzuziehen, welche dann einem Berufsbild in der KLINGER Dichtungstechnik entsprechen“, sagt Ernst Schäfer, der technischer Geschäftsführer bei KLINGER Dichtungstechnik. Man sei deshalb vor vier Jahren mit zwei Lehrlingen gestartet, um evaluieren zu können, wie gut es mit dem Ausbildungsprogramm funktioniert. Die Erfahrungen zeigen, dass es funktioniert: Weidermann wird in eine Festanstellung übernommen. Pläne gibt es auch für seinen Lehrlingskollegen Raphael Dragosits. Er soll – nach erfolgreichem Abschluss – ebenfalls von der KLINGER Dichtungstechnik in ein Angestelltenverhältnis übernommen werden. Mit dieser Initiative möchte man bei KLINGER Dichtungstechnik dem anhaltenden Fachkräftemangel entgegenwirken.
Anerkennung durch die Wirtschaftskammer Niederösterreich
„Diese Ausbildungsstrategie hat sich bewährt, was durch den guten Erfolg der Abschlussprüfung bestätigt wurde. Aus diesem Grund wird angedacht, weitere Lehrlinge für einen neuen Ausbildungsdurchlauf aufzunehmen. Wir sind sehr stolz auf die bisherigen Leistungen in diesem Bereich“, sagt Blumauer. Auch seitens der Wirtschaftskammer Niederösterreich wurde ein großes Lob ausgesprochen und die Leistungen am Standort zum „Top-Lehrbetrieb“ gewürdigt.
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Tom Pierre Weidermann
Der frisch gebackene Geselle befasst sich schon länger gerne mit Elektronik. In der polytechnischen Schule hat er dann auch die Mechatronik kennen gelernt – und dadurch die Liebe zum Metall und zur Zerspanungstechnik für sich entdeckt. Sein Fazit nach einer erfolgreichen Lehrzeit: „Die Mitarbeiter:innen sind sehr nett, hilfsbereit und vor allem sehr erfahren. Im Zuge der Ausbildung lernte ich von jedem einzelnen im Team etwas Neues.“
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Raphael Dragosits
Mathematik und Programmierung sind ihm immer schon gelegen – als er hörte, dass Mechatronik viel mit seinen Lieblingsfächern zu tun hat, war für ihn die Wahl der richtigen Lehrstelle klar. Mittlerweile absolviert er das dritte Lehrjahr bei KLINGER und hat schon mehrere Module seiner Ausbildung beendet, unter anderem beim Kooperationspartner Berndorf Sondermaschinenbau.