TopChem 2000 - ein Meilenstein in der Dichtungstechnologie
KLINGER feiert 30 Jahre TopChem 2000 – die unangefochtene Dichtungslösung für besonders herausfordernde Anwendungsfälle.
„Hätte man vor 30 Jahren eine TopChem-Dichtung eingebaut, würde sie heute noch halten. Das ist kein Versprechen, sondern ein Fakt.“
Der heutige Fertigungsleiter, Gerhard Pawlek, war bei der Geburtsstunde der TopChem 2000-Dichtung dabei.
Gerhard Pawlek spricht mit der Sicherheit eines Technikers, der alles über ein Produkt weiß, das es zu wissen gibt. Die Faktenlage zu KLINGER TopChem gibt dem Fertigungsleiter bei KLINGER Dichtungstechnik recht: Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte mit stetigem Wachstum bei Produktion wie Absatz feiert 2024 ihr Jubiläum. Die Wurzeln liegen allerdings nicht in Niederösterreich, sondern in der Schweiz.
1992 wurde dort bei Istag mit der Entwicklung einer Dichtung begonnen, die völlig neue Maßstäbe setzen sollte: Nach dem branchenweiten Verbot von Asbest wurde fieberhaft nach einem Ersatz für den Dichtungsbestandteil gesucht. Experimente mit dem langlebigen und widerstandsfähigen Kunststoff PTFE zeigten zuversichtliche Ergebnisse. Besonders die Eigenschaft, unter Druck und Temperatur nicht zu zerfließen, wie es bei PTFE-Materialien sonst die Tendenz war, wurde von den Schweizer KLINGER-Kolleg:innen besonders aufmerksam verfolgt. „TopChem 2000 erzielte in den Versuchsaufbauten die geringsten Verformungswerte. Damit hat die Dichtung 30 Jahre später, nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal am Markt“, sagt Pawlek.
Herausforderungen der Massenproduktion
Die ersten Prototypen der Dichtungsplatten im handlichen DIN A4-Format wurden 1994 erstmals konzernweit präsentiert. Hervorragende Dichteigenschaften, Hitze- und Chemikalienbeständigkeit waren belegt – nun bestand die Herausforderung darin, das ausgetüftelte Konzept für die Massenproduktion tauglich zu machen.
„Zu diesem Zeitpunkt kam Gumpoldskirchen ins Spiel. Hier wurde damit begonnen, die Dichtung im größeren Maßstab, auf Platten mit 1200 mal 1200 Millimetern zu produzieren.“
Für die Entwicklungsabteilung, unter der Leitung von Stephan Piringer, gab es bei KLINGER Dichtungstechnik einiges zu tun, um die TopChem-Plattenproduktion zur Serienreife zu bringen.
Das Know-how für die Serienproduktion wurde bei KLINGER Dichtungstechnik aufgebaut, Schritt für Schritt arbeitete man sich auf immer größere Produktionsformate vor.
Wie KLINGER Dichtungstechnik die Serienfertigung meisterte
„Es galt dabei, sich mit einigen neuen Fragen auseinanderzusetzen. Wie mischt man die Rohstoffe? An welchen Kalandern lassen sich die Platten bearbeiten? Und wie lassen sich die großen Platten thermisch nachbehandeln?“, zählt Piringer die vielen Aspekte auf, die für die Produktionsmannschaft zunächst Neuland waren. Das große Ziel lag darin, Dichtungsplatten im Format 1,5 mal 1,5 Metern zu fertigen. „Das ist das Standard-Format in der Branche, mit der sich alle anderen Firmen beim Stanzen und Weiterverarbeiten am leichtesten tun. Das Format erleichtert auch die Planung, weil man so genau weiß, wie viele Dichtungen und in welcher Größe man sie aus den Platten herausbekommt“, so Piringer.
Vom Prototypen zur unverzichtbaren Industriekomponente
Der Erfolg stellte sich dann im Jahr 1995 ein, als mit den ersten Großserien endlich Umsätze erzielt werden konnten. Seitdem kennt die Wachstumskurve nur eine Richtung – nach oben: Aus den vier bis sechs Tonnen jährliche Produktionskapazität der Anfangsjahre wurden 1996 schon 17 Tonnen, 98 bereits 30 Tonnen TopChem-Dichtungen produziert. Heute ist das Produkt mit seinen vier Varianten (2000, 2003, 2005, 2006) aus unzähligen Industriebereichen nicht mehr wegzudenken.
TopChem 2000: Die universelle Hochleistungsdichtung auf PTFE-Basis. Die einzige PTFE-Dichtung mit einem Fire-safe-Zertifikat
TopChem 2003: PTFE gefüllt mit Glas-Mikrohohlkugeln ermöglicht hohe Anpassungsfähigkeit und Dichtheit bei geringen Flächenpressungen
TopChem 2005: Auch bei starken Säuren gibt diese Dichtung nicht nach, dank PTFE mit anorganischen Füllstoffen
TopChem 2006: Barium-Sulfat gemischt mit PTFE erlaubt sehr gute Beständigkeit gegenüber starken Laugen
Faktenbox
Wussten Sie, dass ...
…KLINGER TopChem-Dichtungen in allen Branchen zur Anwendung kommen, die anspruchsvolle Anforderungen hinsichtlich Beständigkeit bei hohen Temperaturen und chemischen Belastungen mit sich bringen? Dazu zählen die Sektoren Chemie, Öl und Gas, Energie, Infrastruktur, Papier und Zellstoff, Transport, Lebensmittel sowie Pharma.
…es Überlegungen gibt, das Erfolgskonzept TopChem mit PTFE auf Siliziumbasis weiterzuentwickeln? Und zwar nicht für Dichtungsplatten, sondern auf für dreidimensionale Formteile für Kugelhähne, die für sehr aggressive und heiße Medien im Einsatz stehen.
…besonders die Langlebigkeit der PTFE-Dichtungen der TopChem-Reihe als Alleinstellungsmerkmal gelten? Verglichen mit Dichtungen aus anderen organischen Werkstoffen behalten sie auch unter hohen Temperaturen lange ihre Dichteigenschaften und werden daher auch bevorzugt für langfristige Verwendung unter anderem im Fernwärmebereich gewählt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Welche Temperaturen sind beim Einsatz von KLINGER TopChem-Dichtungen maximal möglich?
KLINGER TopChem-Dichtungen behalten ihre hervorragenden Eigenschaften über lange Zeiträume bei Temperaturen bis zu 260 Grad Celsius. Diese Hitzebeständigkeit wurde in mehreren Langzeitversuchen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Welche Eigenschaft hat die TopChem 2000soft-Dichtung?
TopChem 2000soft überzeugt mit besten mechanischen Eigenschaften und exzellenter Flexibilität. Auf Basis von porösem PTFE gefüllt mit Siliziumcarbid entsteht so eine einzigartige Hochleistungsdichtung.