Die Fernwärmepumpstationen gelten als das Herz der Fernwärmeversorgung durch Wien Energie, versorgen sie doch die Fernwärmenetze mit bis zu 150 °C heißem Wasser. Wie ein Herz pumpen sie das Medium durch die Lebensadern – die Wiener Fernwärme- Rohrleitungen – und sorgen so für einen intakten Kreislauf.
Im Frühjahr 2024 nahm Wien Energie ihr neuestes Projekt in Betrieb: Die Pumpstation Simmering 2 (PSI2). Diese moderne Anlage spielt eine zentrale Rolle in der sicheren und effizienten Fernwärmeversorgung Wiens. Als Erweiterung der bestehenden Infrastruktur sorgt sie dafür, dass die Wärme aus den umliegenden Erzeugungsanlagen effizient zu den Haushalten und Unternehmen in Wien gelangt.

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Primärnetz vs. Sekundärnetz
Über das Primärnetz wird das in den Erzeugungsanlagen erhitzte Fernwärmewasser von den Erzeugungsorten zu Fernwärmeübergabestationen in den verschiedenen Stadtteilen gefördert. In den Übergabestationen wird die erforderliche Wärme vom Primärnetz an Sekundärnetze übertragen, über welche die Wärme zu den diversen Verbrauchern geleitet wird. Mit einer Gesamtlänge von über 1.300 Kilometern ist das Wiener Fernwärmenetz eines der längsten Fernwärmenetze Europas.
Im Beitrag erwähnte Kontakte:
Markus Fuchs, Produktmanager und Key Account Manager bei KLINGER Gebetsroither
‘Pumpstation Simmering 2’ stärkt Wiens Fernwärme
Die neue Pumpstation wurde am Kraftwerksstandort Simmering errichtet, dem größten Erzeugungsstandort für Fernwärme in Wien. „Wir standen vor der Herausforderung, die Kapazitäten der bestehenden Pumpstation aus den 1980er Jahren zu erweitern, um den steigenden Bedarf zu decken und gleichzeitig die Versorgungssicherheit weiter zu erhöhen“, erklärt Bernhard Adam, Gruppenleiter für Maschinen- und Verfahrenstechnik bei Wien Energie und Projektleiter für die neue Pumpstation.

KLINGER-Lösungen für eine sichere Fernwärmeversorgung
Die Pumpstation wurde so konzipiert, dass sie bis zu 7.500 Kubikmeter Wasser pro Stunde durch das Wiener Fernwärmenetz pumpen kann. Derzeit sind zwei Hauptpumpen installiert, zwei weitere Pumpen können bei Bedarf ergänzt werden. In der Endausbaustufe kann mit drei Pumpen die maximale Förderleistung erreicht werden, während eine vierte Pumpe als Redundanz bereitstünde. „So stellen wir sicher, dass bei Wartungsarbeiten oder unerwarteten Ausfällen die Stadt Wien auch weiterhin zuverlässig mit Fernwärme versorgt wird“, betont Adam.
Sicherheit im Fokus
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den verbauten Armaturen und Dichtungen, welche auf Drücke bis 28,5 bar und Temperaturen bis 180 °C ausgelegt sind. „Zum Einsatz kommen kombinierte Absperr-/Rückschlagklappen von Zwick, KLINGER TopChem 2000 Dichtungen, und Kugelhähne der Typen Ballostar KHA und Ballostar KHI sowie Kolbenschieberventile KVN von KLINGER Fluid Control, die sich in der Praxis bereits mehrfach in Fernwärmesystemen bewährt haben“, sagt Markus Fuchs, Key Account Manager und Produktmanager Armaturen bei KLINGER Gebetsroither. Diese Armaturen sorgen für die notwendige Betriebssicherheit, indem sie Rohrleitungsbereiche zuverlässig absperren und voneinander trennen. Das gewährleistet Anlagensicherheit und ermöglicht Freischaltungen, um Tätigkeiten in den Rohrleitungssystemen auszuführen.

KLINGER-Komponenten im Überblick:
- Kugelhähne Ballostar KHA und KHI von KLINGER Fluid Control bis DN800
- Absperr-Rückschlagklappen von Zwick mit Auma-Getrieben und elektrischen Antrieben von Schiebel bis DN500
- Kolbenschieberventile KVN bis DN80 und Manometerhähne MABI von KLINGER Fluid Control
Effizient & nachhaltig geplant
Mit der PSI2 liefert Wien Energie auch einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Durch die effiziente Verteilung der Wärme wird der Energieverbrauch optimiert, was wiederum den CO2-Ausstoß reduziert. „Durch regelmäßige Wartungen und Optimierungen stellen wir sicher, dass die Anlage nicht nur zuverlässig, sondern auch effizient betrieben wird. Dabei ist die Qualität der eingesetzten Komponenten mitentscheidend. Unsere Zusammenarbeit mit KLINGER Gebetsroither hat sich dabei als äußerst wertvoll erwiesen – sowohl in Bezug auf die technische Unterstützung als auch auf die gelieferte Qualität“, sagt Bernhard Adam.
Redundanz für maximale Verfügbarkeit
Mit der neuen Anlage wird sichergestellt, dass auch die entlegensten Stadtteile Wiens zuverlässig mit Fernwärme versorgt werden. Für Bernhard Adam und sein Team bedeutet das Projekt mit einer Gesamtlaufzeit von knapp drei Jahren einen wichtigen Schritt: „Unser Fokus liegt klar auf bestmöglicher Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit in der Energieerzeugung und -versorgung für die Stadt Wien.“

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Wussten Sie, dass…
… ein „retro-fit“ Kugelhahn der Type Ballostar KHI DN800 nach umfangreichem Service wieder eingebaut wurde?
… Wien Energie heute schon 460.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt?
… durch den Einsatz von Fernwärme jährlich rund 1,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden?
… im Jahr 2040 die Fernwärme zu 100% aus erneuerbarer Energie produziert werden soll?