Leckagesuche der nächsten Generation

Nach der Umrüstung auf ein photonisches System kann der Geschäftsbereich ATMECO der australischen KLINGER-Tochter Methanlecks noch genauer messen und aufspüren.

29. April 2024

In den mehr als 20 Jahren, die sich ATMECO auf Leckermittlung und –Reparatur (LDAR) spezialisiert hat, sah man viele Trends kommen und gehen. „Wir sind ständig am Beobachten, welche Fortschritte in den Messmethoden und Aufzeichnungstechnologien bei LDAR auftauchen“, sagt Silvio Stojic, der Geschäftsführer bei ATMECO, der Integrity Services-Abteilung von KLINGER Australia. Im LDAR-Prozess werden flüchtige Emissionen eingefangen, die so benannt sind, weil für ihre Erkennung spezielle Werkzeuge benötigt werden. Flüchtige organische Verbindungen (englisch: volatile organic compounds, kurz VOC) und gefährliche Luftschadstoffe (englisch: hazardous air pollutants, kurz HAPs) können von Armaturen, Flanschverbindungen und Pumpen austreten, was nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Menschen im direkten Umfeld ein Risiko darstellt. Mit einer Kombination aus Vor-Ort-Überprüfung und modernster Ausrüstung bewegt sich das ATMECO-Team an vorderster Front des Industriestandards – wovon die Kunden des Unternehmens besonders profitieren.

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Isolierung von Verbindungen mit Optical Gas Imaging (OCI)

Während Betriebe schon lange auf Leckageortung zur Senkung von Kosten setzen, rückt der Umweltaspekt jetzt stärker in den Fokus als je zuvor. Angeleitet von den Klimazielen der Vereinten Nationen strengen sich Unternehmen vermehrt an, Methanlecks zu unterbinden. Zu diesem Zweck wird bevorzugt auf optische Gasdetektion (englisch: optical gas imaging, OGI) gesetzt, bei der Wärmebildkameras mittels Infrarottechnik die Wärmestrahlung von Lecks aufspüren. ATMECO hat dafür auf ein Photonen-System hochgerüstet, das noch präzisere Messungen zulässt.

next level leak detection edwin ukpiebo

„Der Vorteil dabei ist, dass man damit auch andere Stoffe in der Umgebung festmachen kann. Klassische optische Kameras können bei Dampf im Hintergrund nur den Dampf erkennen. Mit der Photonen-Detektion wird aber nicht der Dampf, sondern das darunterliegende Methan erkannt.“

Edwin Ukpiebo, Koordinator für Projekte und IT-Support bei KLINGER Australia

Solche und andere Technologien sind Teil des Komponentenintegritäts-Managementsystems (englisch: Component Integrity Management Systems – CIMS) von ATMECO, das Kunden eine zentrale Webplattform zur Verwaltung aller Daten und Anlagen bietet.

Goldstandard für die Emissionsberichterstattung

Am neuesten Stand der Technik zu bleiben, ist mindestens so fordernd, wie sich mit ständig wechselnden Gesetzen und Regularien auseinanderzusetzen. Nachdem sich über 140 Länder weltweit für die Erreichung der Emissionsneutralität ausgesprochen haben, mehren sich die Initiativen, um diese Ziele auch zeitgerecht unter Dach und Fach zu bringen. Weiters haben sich über 80 Länder darauf geeinigt, die Genauigkeit der Berichterstattung über Methan-Emissionen zu verfeinern. Dieser fünfstufige Plan namens „Oil & Gas Methane Partnership 2.0 (OGMP)“ wird ebenfalls von den Vereinten Nationen vorangetrieben. Der darin definierte „Goldstatus“, die höchste Stufe, ist allerdings äußerst ambitioniert angesetzt und treibt Unternehmen dazu an, auf experimentelle Messmethoden zu setzen, die sich als ineffizient herausstellen. Satellitenüberwachung zum Beispiel bietet zwar die Vogelperspektive auf eine Anlage, unterscheidet aber nicht zwischen den Emissionen, die von der Anlage selbst erzeugt werden, und denen, die vom Wind herbeigeweht wurden.

next level leak detection

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Glücklicherweise verfügt das ATMECO-Team über die Erfahrung, um die geeigneten Technologien für die Erfüllung der OGMP-Richtlinien zu identifizieren – ohne dabei die spezifischen Bedürfnisse der Anlage aus den Augen zu verlieren. „Das klassische Monitoring befindet sich auf der OGMP-Stufe drei. Um zu den Stufen vier und fünf aufzuschließen, sind zusätzliche Technologien erforderlich. Es kommt darauf an, um welche Anlagenart es sich handelt. Eine bestimmte Technologie kann für die eine Anlage geeignet sein, für die andere schon wieder nicht“, sagt Ukpiebo. Die Bandbreite an Technologien reicht von Sensoren über Drohnen und Kameras bis hin zur althergebrachten manuellen Überprüfung – das Team von ATMECO verfügt über die Erfahrung und Ressourcen, diese Technologien auf das Kundenbedürfnis hin zugeschnitten einzusetzen.

next level leak detection silvio stojic

„Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, Unternehmen bei der Erreichung der Emissionsneutralität zu unterstützen – sei es mit dem LDAR-Programm oder mit dem Integritäts-Management.“

Silvio Stojic, Geschäftsführer bei ATMECO, der Integrity Services-Abteilung von KLINGER Australia

Fact box

Wussten Sie, dass…

…der Begriff „flüchtige Emissionen“ jene Gase und Dämpfe bezeichnet, die aus Rohren oder Geräten austreten, sei es durch Lecks, an Flanschverbindungen oder durch andere Störungen? Diese Emissionen haben einen großen Anteil an der Luftverschmutzung und der Klimaerwärmung. Die US-amerikanische Umweltbehörde EPA identifiziert die flüchtigen Emissionen als einen bedeutenden Faktor für den Ausstoß von Treibhausgasen in vielen industriellen Sektoren – weshalb die Arbeit von Unternehmen wie KLINGER Australia einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leistet.

… optische Gasdetektion (optical gas imaging, OGI) nicht nur für effektive Erkennung von Methanleckagen ermöglicht, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Arbeitsplatzsicherheit spielt? Als wichtiges Werkzeug der Integrity-Services von KLINGER Australia bei ATMECO wird OGI eingesetzt, um Methan, ein höchst entzündliches Gas, ausfindig zu machen und so ein großes Risiko im industriellen Umfeld zu entschärfen. OGI-Kameras erlauben es Techniker:innen, potenziell gefährliche Lecks aus einer sicheren Entfernung zu erkennen. So können Unfälle vermieden werden, während die Sicherheit des Personals gewährleistet bleibt. Erfahren Sie mehr über die Vermeidung von Methanlecks.

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