Bekämpfung von Methanlecks: Strategien zur Schadensbegrenzung. Entdecken Sie die Technologien und Lösungen von Atmeco Integrity Services.
CO2 ist in aller Munde, ein für das Klima viel gefährlicheres Gas wird aber oft übersehen – Methan. Warum die Reduktion des Methanausstoßes so wichtig ist und wie sie gelingen kann.
Der Klimawandel schreitet weiter voran, mit Kohlendioxid als einen der treibenden Faktoren. Auf das Methan als Klima-Gas darf aber ebenfalls vergessen werden. Der Internationalen Energiebehörde IEA zufolge machen Methan-Emissionen knapp 16 Prozent des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen (THG) aus. Die größten Emittenten von Methan sind global gesehen der Energiesektor, die Landwirtschaft und die Abfallwirtschaft. Allein die Energieerzeugung ist für rund 35 Prozent der Emissionen verantwortlich.
Im Beitrag erwähnte Kontakte:
Silvio Stojic, Leiter von Atmeco Integrity Services von KLINGER Australia
Die Gefahr, die von Methan als Treibhausgas für unsere Umwelt ausgeht, ist verheerend – auch wenn sie unsichtbar bleibt. Geruchlos und farblos ist dieser Bestandteil von Erdgas, der in der Chemie als CH4 bezeichnet wird und Wärme viel wirksamer als CO2 speichern kann. Über einen Zeitraum von 100 Jahren gerechnet, ist das Erwärmungspotenzial von Methan 25 Mal höher als das von Kohlendioxid. Die Reduktion von Methan-Emissionen spielt eine zentrale Rolle in der Erreichung von Klimazielen und wirkt sich zudem positiv auf die lokale Luftverschmutzung, Ozongehalt und damit verbundene gesundheitliche Beschwerden aus.
Methan kann über die gesamte Gasproduktions- und Lieferkette austreten
Methanaustritte in der Öl- und Gasindustrie
Im Methan-Bericht 2020 der IEA steht zu lesen, dass der Öl- und Gassektor einen erheblichen Anteil an den weltweiten Methanemissionen erbringt. Methanaustritte sind dort entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu finden – von der Förderung, über die Aufbereitung bis hin zum Transport. Schätzungen zufolge könnte die globale Öl- und Gasindustrie bis zu 75 Prozent ihrer Methan-Emissionen vermeiden, wenn sie dafür moderne Technologien einsetzen würde. Zwei Drittel dieser Reduktion ließen sich sogar ohne Nettokosten umsetzen.
Hohe Kosten bei Leckagen
Abgesehen von gravierenden Umweltproblemen verursachen Methan-Austritte auch wirtschaftlichen Schaden. Durch sogenannte „flüchtige Emissionen“ summiert sich der Verlust an Methan auf Milliarden Dollar jedes Jahr. Damit schaden Unternehmen nicht nur ihrem Geschäftserfolg, sondern verschwenden zudem noch wertvolle Energie.
Mindestens 13 Millionen Tonnen Methan gehen alleine in den USA durch Leckagen verloren – und das jedes Jahr. Das belegen Zahlen einer vielbeachteten Studie des Environmental Defense Fund, die über fünf Jahre lief und die Schätzung der US-amerikanischen Umweltbehörde um 60 Prozent nach oben korrigierte. Das Ausmaß dieser Emissionen ist atemberaubend, zumal mit der verlorenen Energie zehn Millionen Einfamilienhäuser pro Jahr versorgt werden könnten. Aus finanzieller Sicht gesehen verpufft somit jährlich ein geschätzter Wert von rund zwei Milliarden Dollar.
Leckagen: Keine Zeit verschwenden
Es braucht daher effektive Maßnahmen, um den Austritt von Methan einzudämmen und die Emissionen über die verschiedenen Sektoren hinweg zu reduzieren. Die Internationale Energieagentur hat dafür Strategien parat: Sie stützen sich auf Fortschritte in der Erkennung und Messung von Methanaustritten, auf verbesserte Wartungs- und Instandhaltungspläne, und auf die Verwendung von zeitgemäßen Methoden der Leckageortung und Reparatur. Darüber hinaus wird das Potenzial von Emissionsreduktionen im Kohleabbau, in der Ölproduktion und in der Landwirtschaft als wichtiges Handlungsfeld identifiziert.
Für die Leckage-Ortung setzt das Team von Atmeco Integrity Services (KLINGER Australia) im Rahmen der Integrity Services modernste Technologie ein.
Austrittsstellen erkennen
Der unbeabsichtigte Austritt von Methan entsteht entlang der unterschiedlichsten Komponenten in den Anlagen der Öl- und Gasindustrie. Diese Leckagen werden oft durch mechanische oder thermische Belastung ausgelöst. Auch Abnützung und gelockerte Verbindungen in Rohrgewinden, Dichtungen und an rotierenden Oberflächen tragen dazu bei. Um Leckagen identifizieren und vermeiden zu können, ist ein tiefes Verständnis über diese potenziellen Schwachstellen von großer Bedeutung. Diese Beispiele des Oil & Gas Methane Partnership 2.0 (OGMP 2.0) geben einen Überblick über die exponierten Bauteile und die damit verbundenen Leckagestellen:
Verbindungen: Flansche, Gewindeverbindungen, Rohrverschraubungen und andere Arten von Dichtungsverbindungen
Offene Leitungen: Leckagen, die bei geschlossenen Armaturen oder durch offene Entlüftungsrohre Emissionen direkt in die Atmosphäre entlassen
Abschlämmung bei offenen Leitungen: Leckagen durch Manometer-Hähne
Armaturen und Regelventile: Leckagen an Spindel, Stopfbuchse, Außenhülle und anderen Dichtungselementen in Verbindung mit Industriearmaturen
Überdruckventile: Leckagen in Berstscheiben, Ventilsitzen oder Auslässen
Flüssiggaspumpen, Gaskompressoren, Rührwerke: Leckagen an Radialdichtungen wie Schrauben-, Drehschieber- und Scrollverdichter mit Ausnahme von durch die Konstruktion bedingte Emissionen
Abdeckungen: Leckagen an Schachtabdeckungen, Kesselanlagen, Blindflanschen, Zugangsluken und anderen Komponenten
Weitere: Leckagen an Schmiernippeln und sonstigen Bauteilen
Modernste Lösungen für die Erkennung von Methanaustritten
Zur Kernkompetenz von Atmeco Integrity Services von KLINGER Australia zählen innovative Dienstleistungen zum Aufspüren und Vermeiden von Methanleckagen in verschiedenen Industriezweigen. Diese Lösungen umfassen:
Moderne Leckageermittlungs- und Reparatur-Programme: Atmeco Integrity Services von KLINGER Australia verfügen über fortschrittliche Technologien wie Infrarotkameras und laserbasierte Methandetektoren, um Leckagen zu identifizieren und präzise zu lokalisieren. Diese Programme unterstützen Firmen dabei, Leckagen proaktiv in Angriff zu nehmen. Damit lassen sich sowohl die Auswirkungen auf die Umwelt als auch die wirtschaftlichen Kosten minimieren.
Kontinuierliche Emissionskontrolle: Die fortschrittlichen Überwachungssysteme von Atmeco Integrity Services der australischen KLINGER-Tochtergesellschaft ermöglichen die Messung und Aufzeichnung von Methan-Emissionen in Echtzeit. Mit diesem datenfokussierten Ansatz lassen sich zeitgerecht Maßnahmen einleiten und somit eine nachhaltige Betriebsführung erreichen. Außerdem wird sichergestellt, alle behördlichen Auflagen zu erfüllen.
Methanabscheidung und –verwertung: KLINGER Australia unterstützt mit den Atmeco Integrity Services Unternehmen in der Anwendung von Technologien zur Abscheidung und Verwertung von Methan-Emissionen. Das reduziert nicht nur den Ausstoß von Treibhausgasen, sondern eröffnet auch die Nutzung von wertvollen Energieressourcen. Die so entstehenden Kreislaufprozesse tragen zu einer nachhaltigen Zukunft bei.
Training und Expertenhilfe: Atmeco Integrity Services von KLINGER Australia bieten umfassende Schulungsprogramme und fachgerechte Beratungsleistungen an, um die Industrie bei der Verbesserung im Methan-Management zu unterstützen. Damit ist sichergestellt, dass Mitarbeiter:innen die über wichtigsten Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um Leckagen bestmöglich zu erkennen, einzudämmen und zu verhindern.
Silvio Stojic, Leiter von Atmeco Integrity Services von KLINGER Australia, warnt davor, Methan-Austritte auf die leichte Schulter zu nehmen:
„Die Reduktion von Methan-Leckagen ist nicht nur ein Gebot zum Schutz der Umwelt, sondern auch eine Chance für die Geschäftsstrategie. Mit der Umsetzung von umfassenden Maßnahmen können Unternehmen ihre Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit verstärken, die Effizienz der Betriebsführung erhöhen und einen Beitrag zu einer emissionsarmen Zukunft leisten.“
Silvio Stojic, Leiter der Atmeco Integrity Services von KLINGER Australia
Darüber hinaus erklärt Silvio Stojic: „Es gibt kein Patentrezept für die Reduktion und Vermeidung von Methanaustritten. Vielmehr braucht es eine Kombination an innovativen Technologien.”
Was ist Methan? Methan ist ein maßgebliches Treibhausgas (THG) und Hauptbestandteil von Erdgas. In der Chemie wird es als CH4 dargestellt. Es ist farblos, geruchlos und speichert Wärme viel effizienter als CO2.
Was sind die Quellen von Methan-Emissionen? Methan-Emissionen stammen aus unterschiedlichen Bereichen, darunter die Gas- und Öl-Produktion, der Energiesektor, die Landwirtschaft und die Abfallwirtschaft. Allein die Energieerzeugung ist für rund 35 Prozent der Emissionen verantwortlich.
Warum sind Methan-Emissionen so problematisch für das Klima? Methan-Emissionen sind für knapp 16 Prozent des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen verantwortlich und fachen so die Klimaerhitzung weiter an.
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