Frau Weikl, Sie arbeiten seit einigen Monaten gemeinsam mit Yusuf Avci an einer großen Aufgabe: Dem ESG-Report der KLINGER Group. Aus welchem Blickwinkel gehen Sie auf dieses Projekt zu?
INES WEIKL: Ich bin seit Oktober 2021 im Unternehmen und arbeite im Group Accounting. Ich decke somit das gesamte Accounting und Controlling ab, das für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Bedeutung ist. Das Nachhaltigkeitsthema selbst ist für mich noch neu – ich bin eher ein Zahlenmensch. Hier kann ich meine Erfahrung aus der Erstellung von Geschäftsberichten einfließen lassen.
Als Vorbereitung auf die Berichtspflicht wird schon seit Monaten daran gearbeitet, ein einheitliches Rahmenwerk für die Group zu schaffen. Worin bestehen dabei die Herausforderungen?
AVCI: Die KLINGER Group ist divers aufgestellt und verfügt über eine große Vielfalt an Unternehmen. Es macht natürlich einen Unterschied, ob man als Produktionsbetrieb mit energieintensiver Fertigung Klimadaten zu melden hat oder als Handelsunternehmen mit großen Lagerhallen. Anpassungen sind bei jedem Unternehmen individuell vor Ort notwendig, damit sie uns die Zahlen, die wir brauchen, auch dementsprechend liefern können.
WEIKL: Um die verschiedenen Zugänge auf einen Nenner bringen zu können, haben wir zehn Handlungsfelder definiert (siehe Infobox), die aus den zehn ESG-Kriterien abgeleitet wurden. Sie haben für alle Tochtergesellschaften die gleiche Gültigkeit. Es gibt auch Vorgaben, die genau definieren, wer die Daten bekannt zu geben hat, in welchem Zeitraum das geschieht und sogar welche metrische Einheit dabei zur Anwendung kommt.
Wann wird dieser Bericht zum ersten Mal verfasst?
AVCI: Dieser Bericht beruht auf streng definierten gesetzlichen Grundlagen, für das Geschäftsjahr 2025 müssen die Daten gesammelt werden, um 2026 erstmals einen umfassenden Bericht erstellen und vorzulegen zu können.
WEIKL: Gleich wie beim Geschäftsbericht unterliegt auch der ESG-Report einer externen Prüfung.
Auf welche Erkenntnisse aus dem Bericht sind Sie schon besonders gespannt?
WEIKL: Aufschlussreich werden sicher die sozialen Daten sein, denn im ESG-Reporting geht es ja nicht nur um Umweltthemen, sondern auch um das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen. In kleinerer Form haben wir da bisher schon einiges abgefragt, aber in Zukunft werden wir ein umfassenderes Bild haben.
Wir werden auch erstmals eine Vergleichbarkeit in der gesamten KLINGER Group haben. Wie es mit den Standards weltweit aussieht? Das wird interessant zu sehen. Insbesondere auch, welche Potenziale sich hier noch heben lassen.