Frauen in der Technik – Zwischen Ost und West im Business Development

Wie Jenny Liu, Business Development Manager bei KLINGER Die Erste, ihre bikulturellen Wurzeln nutzt, um Ost und West zu verbinden, Sales und Engineering zusammenzuführen und Frauen in der Armaturenindustrie zu inspirieren.

14. August 2025

Geboren in Taiwan und ausgebildet in Kanada: Jenny Liu ist geübt darin, gemeinsame Schnittmengen zu finden. 

Es passt gut, dass eine Business Development Managerin einen kosmopolitischen Hintergrund hat – und Jenny Liu erfüllt dieses Bild in jeder Hinsicht. Ihre Kindheit verbrachte sie in Taiwan, an der Seite von Großeltern aus China. Schon früh lernte sie, kulturelle Unterschiede zu akzeptieren und zu schätzen. Mit 13 Jahren zog sie nach Toronto, wo sie bis zum Ende ihres Studiums blieb. An der University of Toronto studierte sie Finanzwesen und Statistik und begann anschließend ihre berufliche Laufbahn bei der Royal Bank of Canada. Die streng regulierte Finanzbranche habe ihr, so Liu, den Sinn für Präzision geschärft: „Es ist gut, eine sehr systematische Herangehensweise zu lernen.“ Diese Liebe zum Detail kommt ihr heute in ihrer Funktion als Director of Business Development bei KLINGER Die Erste zugute. Ihre Ausbildung ergänzte sie in Taiwan um einen MBA in Business Management.

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Von Toronto nach Taiwan: Ein globaler Weg zur Führungskraft

Obwohl Die Erste erst 2021 ein Joint Venture mit KLINGER einging, hatten beide Unternehmen schon vorher Kontakt. Liu erinnert sich gut an ihre erste Begegnung mit KLINGER-CEO Daniel Schibli 2019 in Shanghai. „Er war begeistert von einem Seminar, das er gerade bei einem Nobelpreisträger besucht hatte“, erzählt sie. „Der Vortragende zeigte Belege dafür, dass – trotz all unserer Unterschiede – die gesamte Bevölkerung der Erde zu 99,8 Prozent genetisch gleich ist. Das hat mich sehr beeindruckt. Es hat meinen Glauben gestärkt, dass wir Menschen mehr gemeinsam haben, als wir denken.“

Im Beitrag erwähnte Kontakte:

Trotz ihrer fundierten Ausbildung musste Liu zusätzliches Fachwissen aufbauen, um sich in der Armaturenbranche zurechtzufinden. „Ich hatte keinen technischen Hintergrund, deshalb war der Anfang schwierig“, sagt sie. „Viele Nächte habe ich damit verbracht, Normen und Produktspezifikationen zu lesen, um sie zu verstehen. Kunden hatten Probleme, die gelöst werden mussten – und ich musste Lösungen finden. Mit diesem Antrieb kam nach und nach die Erfahrung.“ Ihr Drang, kontinuierlich zu lernen, ist bis heute ungebrochen. Ob auf internationalen Geschäftsreisen oder in der Zusammenarbeit mit Fachleuten weltweit – sie bringt verschiedenste Fähigkeiten zusammen, um ein stimmiges Ganzes zu schaffen. „Ich sehe meine Stärke und meine Mission darin, die Lücke zwischen West und Ost in der Lieferkette zu schließen – und auch die Lücke zwischen Vertrieb und Produktentwicklung zu überbrücken“, erklärt sie.

Jenny Liu hat ihren Weg gemacht – von Taiwan nach Toronto und zurück und vom Finanzwesen zum Ingenieurwesen.

Einfühlungsvermögen und Präzision im internationalen Geschäft

Wenn Liu über die Feinheiten des internationalen Geschäfts spricht, fällt immer wieder das Stichwort Empathie. In ihrer Führungsrolle muss sie nicht nur unterschiedliche Fachkompetenzen, sondern auch verschiedene kulturelle Perspektiven ausbalancieren: „Im Vertrieb gibt es endlose Möglichkeiten, während die technische Seite oft schwarz-weiß denkt. Da muss es mathematisch korrekt sein und mit Belegen untermauert werden.“ Beide Seiten anzuerkennen und aktiv zuzuhören sei entscheidend – sowohl gegenüber Kunden als auch gegenüber ihrem Team. So entstehe Vertrauen, auch wenn das Ergebnis manchmal lautet: technisch machbar, aber nicht wettbewerbsfähig. „Empathie hilft uns, in komplexen internationalen Geschäftsumfeldern tiefes Vertrauen aufzubauen“, sagt sie.

„Es ist ein Vorteil, wenn Frauen in der Technik arbeiten. Wenn man den mathematischen Hintergrund und das Fachwissen hat, wenn man die Details erkennt und gleichzeitig die Gefühle des Gegenübers berücksichtigt.“

Jenny Liu, Business Development Manager bei KLINGER Die Erste

Grenzen für Frauen im Ingenieurwesen überwinden

Ihr unkonventioneller Weg hat Liu eine breite Erfahrungspalette verschafft – akademisch wie beruflich. Ihre bikulturellen Wurzeln geben ihr zusätzlich die Flexibilität, Konsens zu schaffen und Verbindungen zu knüpfen. Auf die Frage, welchen Rat sie Frauen geben würde, die in die Technik einsteigen wollen, antwortet sie ohne zu zögern: „Setzt euch keine Grenzen – nehmt die Grenzen weg, wenn ihr nach Möglichkeiten sucht. Es wird viele Menschen geben, die euch Ratschläge geben, aber probiert alles aus, was euch interessiert. Wir leben nur einmal. Bereut nicht, etwas getan zu haben – bereut, wenn ihr es nicht getan habt. Wir sind gewohnt, in einer bestimmten Denkweise zu verharren, und wenn wir das fortsetzen, bekommen wir immer dieselben Antworten. Jeder gegangene Weg bereichert.“

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