KLINGER Geschichte

KLINGER CEO Interview: "Gerade jetzt sind wir auf vieles stolz!"

Ein Jahr Covid-19-Pandemie in der Dichtungs- und Fluidtechnikindustrie. Interview mit den KLINGER CEOs Daniel Schibli und Christoph Klinger-Lohr

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Ein Jahr Pandemie: Erinnern Sie sich noch an den Beginn und daran, wie der Verlauf KLINGER verändert hat?

Daniel Schibli: Für mich beginnt das Ganze mit den ersten Bildern und Meldungen aus Italien, die uns Ende Februar 2020 erreicht haben. Da habe ich gedacht: Es kommt etwas Großes auf uns zu. Schon damals waren Christoph (Klinger-Lohr, Anm.) und ich ständig am Telefon. Trotzdem haben wir uns auch bewusst zurückgezogen, Nachrichten geschaut, uns laufend informiert, um uns ein Bild über die Situation zu machen – vor allem in den Ländern, in denen wir vertreten sind und die wir beliefern. Diese Denkpausen waren wichtig, denn in einer Krise muss man Ruhe bewahren!

Christoph Klinger-Lohr: Wir haben laufend mit den Managing Directors der verschiedenen Länder telefoniert und uns einen Überblick verschafft. Unsere Teams haben uns Updates geliefert über die verschiedenen Maßnahmen in den Ländern und die Reisebeschränkungen. Wir überwachen das weiterhin sehr genau, denn wir rechnen damit, dass wir diese Routine das ganze Jahr 2021 beibehalten werden.

Wie haben Sie auf die folgenden Informationen reagiert?

Christoph Klinger-Lohr: Wir haben dann in der Konzernleitung kommende Maßnahmen festgelegt. KLINGER ist sehr dezentral organisiert, wir haben überall Firmen. Natürlich haben wir übergeordnete Ziele und Maßnahmen definiert und immer mit den Teams in den Ländern gesprochen.

Wir vom Konzern haben drei Themen besonderes Gewicht beigemessen:

  • Die Sicherheit der Mitarbeiter
  • Unsere Liquidität, die immer gesichert sein sollte
  • Die Vorbereitung für die Zukunft – wichtiger Punkt!

Daniel Schibli: Natürlich hat der wirtschaftliche und psychische Schock, der im März die Welt erfasst hat, auch unseren Kurs beeinflusst. Wir sahen uns in den Ländern mit KLINGER-Standorten mit ganz unterschiedlichen Gegebenheiten konfrontiert. Spanien und die UK wurden beispielsweise besonders hart getroffen. In jedem Land gab und gibt es unterschiedliche staatliche Unterstützungsprogramme für Firmen. Und natürlich war die Auswirkung der Krise branchenabhängig. Die Schiffsindustrie reagiert traditionellerweise sehr sensibel auf wirtschaftliche Veränderungen. Da mussten wir rasch eingreifen, weil auch die Marine ein großer Abnehmer unserer Produkte ist. Sie ist jedoch genauso wie die Öl- und Gas- oder die Chemiebranche Regeln unterworfen, die gesetzliche Maintenance-Arbeiten vorsehen. Daher wurden manche Aufträge zwar verschoben, aber nicht gestrichen.

Christoph Klinger-Lohr: Wir versorgen auch Industriesparten mit Waren und Dienstleistungen, die wiederum die kritische Infrastruktur aufrechterhalten – schon deshalb war immer klar: wir müssen die Lieferkette zu unseren Kunden ohne Unterbrechung aufrechterhalten.


The KLINGER CEOs Daniel Schibli (left) and Christoph Klinger-Lohr
Die CEOs der KLINGER Gruppe Daniel Schibli (links) und Christoph Klinger-Lohr

Gutes Stichwort „kritische Infrastruktur“: KLINGER-Produkte werden ja auch Energie- und Wasserversorgung gebraucht?

Daniel Schibli: Ich nenne Ihnen ein konkretes Beispiel: Wir haben zwei Firmen in Italien und eine große Organisation in Spanien. Diese Länder waren zu Beginn der Pandemie europäische Hotspots. Wir haben sofort beantragt, dass wir die Firmen offenhalten dürfen, denn wir haben die kritische Infrastruktur beliefert. In Italien waren das unter anderem Dichtungen und Armaturen für Sauerstoffhersteller. Der Sauerstoff wurde gebraucht, um Intensivpatienten zu versorgen. Unsere italienischen Firmen hatten nur wenige Tage zu, dann konnten sie wieder liefern. Wir waren immer da. Zuverlässig.

Christoph Klinger-Lohr: Zum Glück hatten wir bei KLINGER kaum COVID-Fälle! So lief der Betrieb ohne Engpässe weiter. Bei Überseelieferanten haben wir sofort sichergestellt, dass die Lieferketten halten. Hier hat es sich ausgezahlt, dass wir diese Beziehungen in guten Zeiten immer gepflegt haben.

Und was hat sich im Umgang mit den Kunden verändert?

Daniel Schibli: Wir wollen an vorderster Front voran gehen – und im Idealfall auch unsere Kunden inspirieren. Auf Online-Messen und Konferenzen netzwerken wir mit Lieferanten und Großhändlern und haben sehr schnell von Live- auf Online-Schulungen umgestellt. Und natürlich halten auch unsere Mitarbeiter ihre Meetings vorwiegend virtuell ab. Unsere Südafrikanischen Standorte haben hier übrigens eine Vorreiterrolle gespielt – aber letztlich haben alle Standorte die gleichen Veränderungen durchlaufen, um am Ball zu bleiben.

Wie lautet Ihre Bilanz nach einem Jahr Corona-Pandemie?

Christoph Klinger-Lohr: Trotz aller Herausforderungen, vor die uns die Pandemie gestellt hat, haben wir viel Positives erreicht. So konnten wir unseren Umsatz auch 2020 nahezu stabil halten und wieder ein gutes Ergebnis erwirtschaften. Gerade jetzt, während der Pandemie, haben wir Grund stolz zu sein: An praktisch allen Standorten konnten wir die komplette Belegschaft halten. An einigen Orten kamen sogar neue Mitarbeiter in Schlüsselfunktionen hinzu. Wir konnten die Lieferketten stabil fortführen und vor allem: Wir konnten unsere Kunden jederzeit unterbrechungsfrei beliefern! Wir halten die Dinge am Laufen.


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