In Rotterdam betreibt der Energiekonzern bp eine der größten und modernsten Ölraffinerien Europas. Rohöl wird hier zu einer ganzen Reihe von Produkten weiterverarbeitet, darunter Benzin, Diesel, Kerosin und chemische Basisstoffe für unterschiedlichste Branchen. Im Raffinierungsprozess spielen Dampf- und Kondensationssysteme eine gewichtige Rolle. Dampf kommt dabei in unterschiedlichsten Anwendungen zum Einsatz: Er hält Leitungen auf Betriebstemperatur, er treibt Turbinen an, oder er wird verwendet, um leichte Stoffe von schwereren Stoffen zu trennen. Für die Wartung der Dampf- und Kondensationssysteme in der bp-Raffinerie ist der Service von KLINGER The Netherlands unverzichtbar. Mit hoher technischer Expertise trägt das Unternehmen dazu bei, die Raffinerie sicher und effizient zu betreiben – ein wichtiger Beitrag zur Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Anlage.

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Die Herausforderung
Die Notwendigkeit, Energie zu sparen, entwickelt sich in der Prozessindustrie zur immer größeren Priorität. Vorsorglich hat bp daher veranlasst, über die letzten Jahre hinweg die Dampf- und Kondensationssysteme stetig zu verbessern. Gelungen ist das durch die präventive Messung der Funktion von Kondensatableitern, sowie durch die Messung von internen Leckagen und von Verstopfung. Undichte Kondensatableiter führen zu internen Dampflecks, die Wasserschlag zur Folge haben können. Zudem entstehen Kondensatrückstau und damit einhergehend erhöhte Betriebskosten hinsichtlich Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß.
Verstopfte Kondensatableiter verursachen massive Probleme wie verminderte Wärmeübertragung, Leitungskorrosion und Schäden an der Prozessausrüstung. Die Wartungs- und Betriebskosten erhöhen sich durch Dampflecks in den Produktionsgeräten signifikant. Daher suchte man in der Raffinerie nach einer Möglichkeit, präventive Prüfungsmechanismen einzuführen und Kondensatableiter vorsorglich zu ersetzen, schon bevor sie sichtbare Probleme im Betrieb verursachen. Einmal mehr wird dadurch die Bedeutung von regelmäßigen Wartungsarbeiten und Inspektionen deutlich – nur so lässt sich ein sicherer und verlässlicher Betrieb von Industrieanlagen gewährleisten.

Die Lösung
2022 setzte sich bp Rotterdam mit KLINGER The Netherlands zusammen, um eine neue Präventiv-Strategie für die Wartung der Kondensatableiter in der Raffinerie zu entwickeln. Nach zehn Jahren, in denen Wartungsarbeiten nur bei Problemen durchgeführt wurden, nahm KLINGER in drei Bereichen der Raffinerie eine umfassende Erhebung aller Kondensatableiter vor, um deren Betriebszustand zu dokumentieren. Bei dieser Analyse stellte sich heraus, dass eine hohe Anzahl an Kondensatableitern undicht oder verstopft war. Dies machte die Notwendigkeit einer vollständigen Untersuchung aller Kondensatableiter der Anlage durch das niederländische KLINGER-Tochterunternehmen deutlich. Die Inspektionen in den drei Raffinerie-Bereichen waren somit der Ausgangspunkt für ein umfangreiches Wartungsprogramm zum Austausch und zur Modernisierung der bestehenden Kondensatableiter.

“Nicht nur die betriebliche Effizienz der Anlage konnte erhöht werden, mit der Kondensatableiter-Strategie konnten wir auch die Sicherheit verbessern”.
Dennis Pedersen, Ingenieur bei bp.
Das Ergebnis
Die Anzahl sichtbarer Dampflecks in der Raffinerie hat sich seit der Erneuerung der undichten und verstopften Kondensatableiter merklich verringert. Das Unterfangen hat außerdem zu einer Stabilisierung der Prozesse innerhalb der Raffinerie beigetragen. Darüber hinaus reduzierten sich Betriebskosten aufgrund geringeren Kraftstoffverbrauchs und damit einhergehenden Einsparungen bei der Kompensation von CO2-Emissionen. Auch die Gefahr, in der Raffinerie auszurutschen, ist zunehmend gebannt, die bisher im Winter durch gefrierendes Kondensat und im Sommer durch Algenbildung drohte. Zur erhöhten Arbeitssicherheit kommt zudem auch eine verbesserte Effizienz in den betrieblichen Abläufen hinzu.
