Aktuelle News aus der KLINGER Gruppe
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ESG - Environmental Social Governance

Upcycling von Dichtungsabfällen

Entdecke, wie KLINGER Denmark und The Upcycl das Potenzial von Dichtungsresten, wie z. B. Gummikork, für nachhaltige Designlösungen nutzen

Recycling ist ein alter Hut: KLINGER Denkmark ging eine vielversprechende neue Kooperation ein, die einem ressourcenintensiven Prozess ein Ende setzt.

Kunden wird es freuen, und vielleicht ein wenig verwundern, dass KLINGER Denmark ein neues Geschäftsfeld eröffnet hat: das Verkuppeln – von Abfallmaterial. Die dänische KLINGER-Tochtergesellschaft hat sich nämlich mit The Upcycl zusammengetan, um gemeinsam Industriepartner zu finden, die Abfallmaterial für Design- und Entwicklungsprojekte nützen können. Diese neue Zusammenarbeit erlaubt es KLINGER, die Bemühungen in punkto Nachhaltigkeit zu intensivieren, indem Abfall nicht nur recycelt wird, sondern auch alternative Verwendungsmöglichkeiten dafür gefunden werden. Somit lässt sich auch der ressourcenintensive Recyclingprozess umgehen.

 

Im Beitrag erwähnte Kontakte:

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Im Showroom von The Upcycl in Kopenhagen erfahren Kund:innen die Eigenschaften verschiedenster Materialien aus nächster Nähe.
Im Showroom von The Upcycl in Kopenhagen erfahren Kund:innen die Eigenschaften verschiedenster Materialien aus nächster Nähe.

Das Potenzial von Dichtungsabfällen nutzen

Niels Højensgaard ist Teamleiter in der Produktion bei KLINGER Denmark und war auf der Suche nach Möglichkeiten, Materialreste einer weiteren Verwendung zuzuführen. Er fand aber keine Unternehmen, die mit den Abfällen etwas anfangen konnten. Nachdem sich sein Team auf Recherche begab, stieß es auf den Nachhaltigkeitsspezialisten The Upcycl, das sich über die Anfrage freute. CEO Rikke Ullersted wusste schnell, welches Potential in den Dichtungsabfällen bei KLINGER Denmark steckt, vor allem im dort verwendeten Gummikork. The Upcycl machte ein Unternehmen ausfindig, das Kindergärten ausstattet – mit Produkten aus Gummikork, die auf den Sitzflächen von Holzstühlen für Rutschfestigkeit und Schalldämpfung sorgen. Ullersted erinnert sich mit einem Lächeln an den erfolgreichen Einsatz des „Abfallprodukts“: „Wenn die Kinder ihre warme Winterkleidung anziehen, diese dicken Schianzüge, rutschen sie manchmal von ihren Stühlen herunter, weil das Material so glatt ist. Mit den Auflagen aus Gummikork kann das verhindert werden.“

 

Niels Højensgaard von KLINGER Denmark suchte nach einem neuen Ansatz, um Abfälle aus der Dichtungsproduktion zu recyceln.
Niels Højensgaard von KLINGER Denmark suchte nach einem neuen Ansatz, um Abfälle aus der Dichtungsproduktion zu recyceln.

Dichtungsmaterialien “begreifen”

Für Højensgaard ist es daher ein Anliegen, offen zu bleiben für innovative Ideen, um weitere Kooperationen anzustoßen. Laut ihm müssen Designer:innen Materialien zunächst aus nächster Nähe betrachten und befühlen können, um sich über die potenziellen Nutzungsmöglichkeiten klar zu werden. Daher lädt er sie zu KLINGER Denmark ein, wo sie die Abfälle genau unter die Lupe nehmen können:

Niels Højensgaard, Teamleiter in der Produktion bei KLINGER Denmark

„Man muss das Material sehen, es mit den Händen berühren, um zu begreifen, wofür man es verwenden könnte. Zu uns kommen Architekt:innen und Designer:innen, um zu fühlen, sehen, und auszuprobieren. Es ist ein äußerst taktiles Erlebnis.“

Niels Højensgaard, Teamleiter in der Produktion bei KLINGER Denmark

 

Ullersted pflichtet ihm bei: „Wir haben mittlerweile Showrooms errichtet. Das ist eine neue Entwicklung, denn wir sind überzeugt davon, dass man nur Materialien weiterverwerten kann, die man gefühlt und gesehen hat. Das lässt sich nicht digitalisieren.“

 

In überschüssigem Dichtungsmaterial steckt großes Potenzial – The Upcycl ist in der Lage, es zu heben.
In überschüssigem Dichtungsmaterial steckt großes Potenzial – The Upcycl ist in der Lage, es zu heben.

Neue Wege mit Upcycling

Trotz der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen KLINGER Denmark und The Upcycl bleibt noch einiges zu tun. Nachdem das Material, das bei KLINGER anfällt, einer stetigen Verwendung zugeführt werden kann, denkt Ullersted schon an weitere Märkte, die es zu bedienen gilt. Für viel versprechend hält sie etwa Anwendungen in Kücheninstallationen und wetterfesten Bodenbelägen. Dafür braucht es aber einerseits eingehende Untersuchungen hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit, chemischer Faktoren und der Umweltverträglichkeit. Vorsicht ist hierbei die Maxime ihres Unternehmens, wie Ullersted versichert:

Rikke Ullersted, founder and CEO of The Upcycl

„Wir arbeiten mit Kompositmaterialien, von denen wir nicht wissen, wie sie sich verändern, wenn sie aus ihrem ursprünglichen Umfeld herausgelöst werden. Wie reagieren sie auf Sonnenlicht? Wie auf Wasser? Das alles prüfen wir in unseren Testumgebungen.“

Rikke Ullersted, founder and CEO of The Upcycl

 

“Materials first”

Auf der Suche nach neuen Märkten plant KLINGER Denmark den Nachhaltigkeitspfad auszuweiten, während es anderen Unternehmen erlaubt wird, eigene Produkte zu entwickeln, die bis vor kurzem nicht für möglich gehalten wurden. Daraus ergibt sich der Mehrwert von den verbindenden Bemühungen bei The Upcycl: Spezialist:innen aus unterschiedlichen Disziplinen nähern sich den Materialien mit frischen Blickwinkeln und kommen so auf neue Verwendungsmöglichkeiten, die sich eingesessene Expert:innen nicht hätten einfallen lassen können. „Was bei KLINGER als Ressource oder Material gesehen wird, kann in anderen Gebieten ganz anders eingesetzt werden, zum Beispiel in der Halbleiterindustrie oder im Möbelbau. Auf Materialien gibt es völlig unterschiedliche Blickwinkel, daher liegt auf ihnen auch unser Fokus“, sagt Ullersted. Ihr „Material zuerst“-Ansatz beginnt sich weiterzuverbreiten, ausgehend von Unternehmen bis hinein in die Universitäten – mit dem Effekt, dass sich die Art, Design an Studierende zu vermitteln, einen Wandel erfährt.

 

Rikke Ullersted ist Gründerin und CEO von The Upcycl
Rikke Ullersted ist Gründerin und CEO von The Upcycl

Ein letzter Verbindungserfolg, den Ullersted für sich verbuchen kann, hat übrigens auch die Universitäten betroffen: Sie konnte Højensgaard bei KLINGER Denmark davon überzeugen, Studierende zum Werksbesuch einzuladen. Sie beide sind überzeugt, dass Architektur- und Designstudierende gerade am Anfang ihrer Karrieren viel lernen können, was der Nachhaltigkeit in der Industrie in langer Sicht nur helfen wird. Højensgaard ist sich sicher: „Wir sind allesamt nun stärker aufgestellt, nachdem wir damit begonnen haben, zusammenzuarbeiten.“

Die Frau hinter The Upcycl

Rikke Ullersted, die Gründerin und CEO von The Upcycl, begann ihre Karriere als Partnerin in einer Design-Agentur. Als ihre Klient:innen zunehmend umweltbewusster wurden, erhöhte sich der Bedarf an nachhaltigen Projektmaterialien von Jahr zu Jahr. Um diese in der gewünschten Qualität auf einem globalen Level zu beschaffen, rief Ullersted The Upcycl ins Leben. Für Laien mag das Konzept, ausgediente Materialien wiederzuverwerten, einfach klingen – tatsächlich aber erfordert es vielschichtige, komplizierte Bemühungen, um wirtschaftlich sein. Ullersted weiß aus Erfahrung, dass ihre Kunden großen Wert auf Materialien legen, die beständig in ihren Eigenschaften und in ihrer Verfügbarkeit sind. Um das sicherzustellen, braucht es mühevolle Arbeit im Hintergrund, bis The Upcycl Produkte auf den Markt bringen kann. „Die Unternehmen, die unsere Materialien übernehmen, müssen zunächst damit experimentieren können und Prototypen erstellen. Es dauert bis zu einem Jahr, bis ein Produkt sich auf dem Markt wieder findet. Es braucht eine lange Testphase, bevor sich ein steter Materialfluss einstellen kann. Dieser Fluss muss gleichmäßig und durchgängig sein“, sagt Ullersted. Weil die Produktion einzelner Unternehmen immer wieder schwanken kann, setzt sie auf „Crowdsourcing“ bei der Beschaffung von Abfällen aus der Industrie. So gelingt es ihr, Produktionsunternehmen mit Entwicklern zu vernetzen und damit einen unablässigen Strom an Ausgangsmaterialien sicherzustellen.

 

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

  • Warum ist Recycling nicht mehr der beste Weg, um Industrieabfälle zu verwerten?
    Lange Zeit galt Recycling als die nachhaltigste Lösung. Mittlerweile haben sich aber bessere Methoden entwickelt, die vor allem den Vorteil haben, dass sie weniger Deponieablagerungen verursachen.

  • Was ist der Unterschied zwischen Recycling und Upcycling?
    In der grünen Produktionsindustrie unterscheidet man zwischen Recycling, Downcycling und Upcycling. Bei letzteren beiden werden Materialien entlang der Wertschöpfungskette verschoben, ohne dass sie aufwendig oder energieintensiv behandelt bzw. verändert werden müssen.

  • Was ist der größte Nachteil von Recycling?
    Beim Recycling müssen Materialien zuerst in ihrer Bestandteile zerlegt werden, um danach zu einem neuen Produkt verwertet zu werden. Dadurch wird Recycling als weitaus energieintensiver eingestuft als etwa Up- oder Downcycling.

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