Wie KLINGER Argentinien und Servicecoop gemeinsam die Abdeckung des saisonalen Wasserbedarfs sicherstellen.
Das Leben in Puerto Madryn, einer Küstenstadt in der Chubut-Provinz von Argentinien, folgt dem Rhythmus von Ebbe und Flut. Geschützt in der Bucht von Golfo Nuevo gelegen, spielt sich bei Puerto Madryn das ganze Jahr über eine vielfältige Bandbreite an maritimen Leben ab. Südliche Glattwale bringen dort ihre Jungen von Mai bis Dezember zur Welt, während Magellanpinguine im September schlüpfen und im April flügge werden. Flamingos, Nandus und Guanakos finden an den Stränden und Watten beste Bedingungen zur Nahrungssuche und Entspannung. Auf der anderen Seite der Bucht beheimatet die felsige Valdés-Halbinsel zahlreiche See-Elefanten, die ihrerseits wiederum als Beute für Orca-Wale fungieren.
Lösungen für saisonalen Wasserbedarf
Naturnaher Tourismus ist in dieser Region äußerst beliebt, die Besucher:innen kommen aus der ganzen Welt, um die Schönheit von Flora und Fauna zu bestaunen. Einheimische wie Reisende erfreuen sich am Schnorcheln, Tauchen oder Vogelbeobachten, auch Sonnenbaden zählt zu den populärsten Freizeitbeschäftigungen. Die Unterkünfte reichen von der Spar-Variante bis hin zum Luxus-Hotel, ähnliche Preisspannen herrschen auch bei Kulturveranstaltungen und Restaurants. Der blühende Ort freut sich über enormes Wachstum, das allerdings auch Herausforderungen für die Wasserversorgung mit sich bringt – ein weit verbreitetes Problem in der Region. Die Kommunale Genossenschaft für öffentliche Dienstleistungen, Servicoop, suchte daher die Unterstützung bei KLINGER Argentina und deren Expertise für Flüssigkeitsregelung. Fabio Martin, der bei Servicoop als Administrator für Planung, Logistik und Betrieb arbeitet, erklärt das so:
„Als ein Ort mit Ganzjahrestourismus vermengt Puerto Madryn den Fremdenverkehr, die Industrie, die Wirtschaft und Wohnviertel mit einem wichtigen Tiefseehafen für den patagonischen Import und Export. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Höhenprofil von Puerto Madryn von 0 bis 130 Metern über dem Meeresspiegel liegt. Die geographische Ausbreitung der Stadt liegt aktuell bei mehr als 25 Kilometern in alle Himmelsrichtungen. Das erschwert die Verwaltung der Stadt, zumal die Bevölkerungszahl in der Hochsaison um 40 Prozent anschwillt und so den Wasserbedarf verstärkt.“
Fabio Martin, Administrator für Planung, Logistik und Betrieb bei Servicoop.
Interessieren Sie sich dafür, wie die Druckminderer-Station geliefert und installiert wurde? Dann schauen Sie sich dieses Video an!
Puerto Madryns Streben nach Wasserstabilität
Bislang behalf sich die Stadtverwaltung damit, den ständig schwankenden Wasserverbrauch auszubalancieren, schnell war aber klar, dass es einer besseren Lösung bedarf. Das bestehende System war nicht dafür ausgelegt, das notwendige Drucklevel aufrechtzuerhalten, was immer wieder zur Versorgungsausfällen führte. „Im Sommer mussten wir daher manchmal die Wasserversorgung für bestimmte Stadtgebiete einschränken oder abdrehen, weil die ganze Stadt nicht gleichzeitig mit ausreichend Wasser beschickt werden konnte“, sagt Harry Woodley, der Präsident des Verwaltungsrats bei Servicoop. In einigen Fällen verursachten die daraus resultierenden Druckschwankungen immer wieder Rohrbrüche, die zu sofortigen und kostspieligen Reparaturen führten. Die Schäden waren auch aus der Sicht des Umweltschutzes problematisch, vor allem in einem Ort, der sich auf den sanften Öko-Tourismus spezialisiert hat.
„Wenn ein Rohr bricht, wird Wasser vergeudet. In so einem Fall muss man rasch handeln.“
Cristian González, Vertriebsmitarbeiter von KLINGER Argentina.
Der Wasserbedarf der Industrie stellt eine Schwierigkeit für die Stadt dar. Neben der Produktion von Aluminium sind der Fischfang und die Landwirtschaft bedeutend für die regionale und nationale Wirtschaft – die einer wachsenden Nachfrage für ihre Produkte und Services gegenübersteht, was auch mit der strategisch günstigen Lage Puerto Madryns in Zusammenhang steht. Trotz dieser vielen Aspekte, die alle um begrenzte Ressourcen konkurrieren, war die Stadt bestrebt, eine “grüne” Lösung für ihren Wasserbedarf zu finden. „Hier wird kein Wasser verschwendet, sondern es wird wiederverwendet“, sagt Emanuel Brizuela, Vertriebsleiter von KLINGER Argentina. „Sie haben Aufbereitungsanlagen, sie reduzieren den Verbrauch und sie lassen kein Wasser in den Ozean entweichen. Eine sehr umweltbewusste Stadt, ein Land der Denker. Hier in Südamerika sorgen wir uns sehr um den Planeten“, so Brizuela. Nachdem man sich mit lokalen Expertenteams abgesprochen hatte, einigten sich die Projektverantwortlichen auf eine DN 300mm Druckminderer-Station, die das Haupt-Wasserreservoir Puerto Madryns mit einem Nebenreservoir verbindet und so eine praxistaugliche Flüssigkeitsregelung für das niederrangige Wasserversorgungsnetz bereitstellt.
Bei diesem Vorhaben war Fingerspitzengefühl und präzises Arbeiten gefragt.
Rasche Montage dank vorgefertigter Komponenten
Für ein Projekt dieser Größenordnung war es notwendig, das gesamte Wasserversorgungsnetz der Stadt außer Betrieb zu nehmen. Deshalb war perfekte Planung gefragt, um die Ausfallszeit so gering wie möglich zu halten. KLINGER Argentina und Servicoop sprachen sich mit den lokalen Behörden ab, um sicherzustellen, dass die Produktlieferung und -installation nicht durch Auflagen oder Logistikprobleme verzögert wird. Der Betriebsleiter von Servicoop, Rodolfo Jaramillo, wusste über die notwendigen Schritte bestens Bescheid: „In den Bereichen Technik, Logistik, Genehmigungen und bei den Menschen vor Ort musste alles schnell gehen. Bedenkt man die Kosten für das Wasser, die Menschen ohne Wasser und das Geld, das für Reparaturen verloren geht, wird klar, dass man rasch handeln muss. Wir mussten äußerst koordiniert vorgehen, um die Arbeit in kürzester Zeit und höchster Qualität zu erledigen.“ Schlussendlich wurden nur 180 Tage benötigt, um das Projekt von der Konzeption bis zur Fertigstellung zu bringen. Zentrales Element des engen Zeitrahmens war es, die Druckminderer-Station in vorgefertigten Komponenten zu liefern, was die Montagezeit reduzierte und die Zuverlässigkeit der Bauteilverbindungen erhöhte. Die Lieferketten-Profis von KLINGER Argentina standen beiseite, um die maximalen Liefergrößen zu bestimmen, die von der Infrastruktur der Stadt getragen werden können – ein Balanceakt zwischen Zweckmäßigkeit und den Gegebenheiten des Straßentransports.
Die DN 300mm Druckminderer-Station verbindet das Haupt-Wasserreservoir Puerto Madryns mit einem Nebenreservoir.
Emanuel Brizuela (links) ist Vertriebsleiter bei KLINGER Argentina, Fabio Martin (rechts) Betriebsadministrator bei Servicoop.
Puerto Madryn rüstet sich für den Wachstumskurs
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projekts denkt das Team schon an die nächste Ausbaustufe im Wachstumsprozess von Puerto Madryn. Zusätzliche Erweiterungen sind aufgrund der brummenden Wirtschaft, des blühenden Tourismus und des Bevölkerungswachstums vorprogrammiert. Fortschrittliche Technologien und weitere Verbesserungen werden gebraucht, um den Wasserbedarf zu stillen. „Unsere Technikabteilung plant bereits eine weitere Druckminderer-Station, weil die Bevölkerung sehr schnell wächst. Vielleicht erst in ein paar Jahren, vielleicht schon früher“, sagt González. Mit den Erfahrungen der Crew wird auch dieses nächste Projekt bestimmt in einen sicheren Hafen einlaufen können.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Warum benötigte Puerto Madryn eine neue Druckminderer-Station?
Der steigende Wasserverbrauch brachte die Stadt an die Grenzen ihrer Kapazitäten und führte zu Druckschwankungen sowie Störungen bei der Wasserversorgung. Dadurch wurde es notwendig, eine neue Druckminderer-Station einzubauen, um eine verlässliche Wasserversorgung für die Bewohner:innen und Besucher:innen der Stadt zu ermöglichen.
Wie konnten KLINGER und Servicoop sicherstellen, dass das Projekt reibungslos über die Bühne ging?
Das Projekt wurde beschleunigt, indem die involvierten Sektoren und Beteiligten minutiös aufeinander abgestimmt wurden. Außerdem wurde die Druckminderer-Station in vorgefertigten Komponenten angeliefert, was die Montage-Zeit erheblich verkürzt hat. So konnte sichergestellt werden, dass der gesamte Projektablauf in nur 180 Tagen abgewickelt werden konnte.
Gibt es Pläne für weitere Infrastrukturprojekte für die Wasserversorgung in Puerto Madryn, angesichts des rasanten Wachstums der Stadt?
Ja, der erfolgreiche Abschluss des Projekts mit der Druckminderer-Station ist nur erster Schritt im Bemühen, Puerto Madryns Wasserversorgung zukunftsfit zu machen. Zusätzliche Erweiterungen des Versorgungsnetzes und verbesserte technische Lösungen werden zunehmend notwendig, um der wachsenden Bevölkerungsanzahl und aufstrebenden Wirtschaft gerecht zu werden. Weitere Schritte befinden sich bereits in der Konzeptphase, damit der steigende Wasserverbrauch auch gestillt werden kann.
Faktenbox
Wussten Sie, dass ...
…Puerto Madryn nicht nur ein Zentrum des Öko-Tourismus ist, sondern auch ein bedeutender Standort für die Aluminiumherstellung, Fischerei und Landwirtschaft? Diese Sektoren zählen auch zum Rückgrat der argentinischen Wirtschaft.
…Puerto Madryn als Tor zur Valdés-Halbinsel gilt? Das UNESCO-Welterbe ist ein Mekka der Walbeobachtung und Erforschung des marinen Lebensraums.
…KLINGER Argentina über ein großes Produktangebot verfügt? Dazu gehören Dichtungen, Armaturen und Füllstandsanzeiger, die allesamt für den fordernden Einsatz in Industrieprozessen ausgelegt sind.