Großarmaturen in der „Power-2-Heat“-Anlage Spittelau
Absperrarmaturen und Rückschlagventile von KLINGER Gebetsroither in der "Power-2-Heat" Anlage von Wien Energie zur emissionsfreien Wärmeerzeugung.
KLINGER Gebetsroither lieferte Absperrarmaturen, Rückschlagventile und Entlüftungshähne für die Ausfallsreserve der Wiener Fernwärme. Klimaschutzprojekte wie diese werden zahlreicher.
Symbolischer könnte dieser Tausch nicht sein: Wo bislang zwei Öltanks für die Erzeugung von Wärme standen, befindet sich jetzt ein „Riesen-Wasserkocher“. So wird die neue „Power-2-Heat“-Anlage bei der Müllverbrennungsanlage Spittelau in Wien liebevoll genannt, die seit Sommer 2022 in Betrieb steht. Sie ersetzt ein fossiles Verbrennungssystem mit zwei Durchlauferhitzern, die aus überschüssigem Ökostrom Fernwärme erzeugen – und dabei auch noch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen. Wien Energie ist damit der Abkehr von fossilen Brennstoffen einen Schritt nähergekommen. Bei diesem Volltreffer für den Klimaschutz waren Know-how und Bauteile von KLINGER Gebetsroither maßgeblich beteiligt.
Im Beitrag erwähnte Kontakte:
Markus Fuchs, Produktmanager und Key Account Manager bei KLINGER Gebetsroither
Die Projektleiterin Anna Gantner leitete das millionenschwere Umbauprojekt in der Müllverbrennungsanlage Spittelau in Wien. Copyright: Wien Energie
Von der Ausschreibung bis zur Inbetriebnahme
„Alle Absperrarmaturen, Rückschlagventile sowie Entleerungs- und Entlüftungshähne stammen von KLINGER“, sagt Anna Gantner, die Projektleiterin des 4,9 Millionen Euro schweren Unterfangens von Wien Energie. Als sie im Frühjahr 2019 die Ausschreibung des Projekts verantwortete, deuteten alle Voraussetzungen auf einen Einsatz von KLINGER-Produkten hin: Arbeiten am Primärfernwärmenetz, hoher Druck in den Leitungen und eine Temperatur von bis zu 155 Grad Celsius.
„Die Bauteile von KLINGER haben sich schon bisher im Einsatz bei Fernwärmeprojekten bewährt.“
Anna Gantner, Projektmanagerin Fernwärme bei Wien Energie
Projektabwicklung mit ausgefeilter Verschaltung
Markus Fuchs, Vertriebstechniker und Produktmanager bei KLINGER Gebetsroither, war für die Projektabwicklung zuständig. Für ihn war es ein „sehr interessantes Projekt mit einer ausgefeilten Verschaltung“, das er zu betreuen hatte.
„Die größte Herausforderung dabei war, alle Gewerke so zu kombinieren, dass etwas Gutes dabei herauskommt.“
Markus Fuchs, Produktmanager und Key Account Manager bei KLINGER Gebetsroither
Von Auslegung über Ausschreibung bis zur Lieferung habe es keine großen Schwierigkeiten gegeben – dank einer guten Vorausplanung und der bereits bewährten Zusammenarbeit mit der Abteilung ANT (Dekarbonisierte Wärmeerzeugungsassets) von Wien Energie. „Ich konnte Markus Fuchs jederzeit anrufen und habe sofort die Infos bekommen, die ich brauchte. Da war zum Beispiel die Sache mit der Brauner-Klappe, eine kombinierte Absperrarmatur, die speziell in der Fernwärme eingesetzt wird. Da habe ich mich wirklich gut beraten gefühlt“, bestätigt Gantner die reibungslose Kooperation.
Wasser, das in zwei Durchlauferhitzern auf Temperaturen bis zu 155 Grad Celsius kommt, gelangt über eine „ausgefeilte Verschaltung“ ins Fernwärmenetz.
Weitere Abwärmeprojekte bei Wien Energie
Ihre Abteilung arbeitet im Dienst des Klimaschutz: Das große Ziel der Dekarbonisierung des Fernwärmenetz hat Gantner stets vor Augen, nicht nur bei der Power-2-Heat-Anlage. „Vor allem für Wärmepumpenanlagen kommen ebenfalls oft KLINGER-Armaturen zum Einsatz, etwa, wenn Abwärme genutzt werden soll“, sagt die Verfahrenstechnikerin. Auch bei kleineren Anlagen, zum Beispiel bei einer Wärmepumpe bei der Therme Oberlaa, hat sie schon KLINGER-Produkte eingesetzt.
Faktenbox
Wussten Sie, dass …
… die zwei Durchlauferhitzer jeweils 5 Megawatt Leistung erbringen? Zum Vergleich: Ein handelsüblicher Wasserkocher schafft gerade einmal zwei Kilowatt. Man bräuchte also 2500 kleiner Wasserkocher, um die Leistung von einem der Durchlauferhitzer zu erreichen.
... am Dach der Power-to-Heat-Anlage eine Nutzfläche für Urban Farming entstanden ist? Zwischen Hochbeeten und Sträuchern können Mitarbeiter:innen der Wien Energie gemeinschaftlich Tomaten, Paprika oder Kräuter anpflanzen. Bienenstöcke sorgen zudem für noch mehr Biodiversität in der Umgebung.