Bei KLINGER Mzansi läuft Pauline Wingrove-Botha zu wahrer Höchstform auf. Die Tochter eines Bergbauexperten nimmt sich ein Beispiel am Diamanten – und zeigt in einer männerdominierten Welt besondere Härte.
Pauline Wingrove-Bothas Karriereverlauf wurde maßgeblich von ihrer Familie bestimmt. „Ich fühlte mich immer als Frau in einer Männerwelt, mein Vater übte großen Einfluss auf mich aus“, sagt die Geschäftsbereichsleiterin von KLINGER Mzansi. Ihr Vater arbeitete für den Diamantenproduzenten DeBeers und nahm seine Familie für Aufträge in der Bergbauindustrie nach Namibia, Botsuana und Kapstadt mit. Ihr eigener Werdegang ist bereits in der Familiengeschichte vorgezeichnet: Gleich wie Diamanten bringt auch sie es unter hohem Druck zu Glanzleistungen.
Was hinter KLINGER steckt
Ihre ersten professionellen Schritte setze Wingrove-Botha im Automobilsektor in Nelspruit (Mbombela), Südafrika. Zunächst verfolgte sie administrative Tätigkeiten, bald aber zog es sie in die Werkstätten, um dort ihr technisches Wissen zu vertiefen. Mit ihren Fähigkeiten vermehrte sich auch ihr Ruf in der Branche, was ihr nach einiger Zeit auch die Aufmerksamkeit von KLINGER einbrachte. Sie wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen und prompt eingestellt. Dass ihr neuer Arbeitsplatz nur aus einem kleinen Gebäude mit ein paar Lagerregalen bestand, störte sie nicht, im Gegenteil – eines ihrer ersten Ziele bestand darin, diesen Umstand zu verändern. „Ich war neugierig darauf, zu erfahren, was hinter KLINGER steckt und uns bald auf Wachstumskurs zu bringen.“ Ein Jahr später wechselte sie in den Vertriebsaussendienst und trug dazu bei, dass KLINGER immer größere Kunden und Aufträge an Land ziehen konnte. Bald vergrößerte sich ihre Abteilung von zwei auf sechs Mitarbeiter:innen. Das Team schloss mehrjährige Verträge mit wichtigen Branchengrößen ein. In den letzten fünf Jahren wechselte Wingrove-Botha dreimal die Büroräumlichkeiten, der aktuelle Standort wird gerade auf die dreifache Größe erweitert.
Wenn sie nach den Vorbildern für ihren Karriereweg gefragt wird, lobt sie ihren Chef Phillip Herbst, Geschäftsführer von KLINGER South Africa, in den höchsten Tönen: „Er ist nicht nur ein Chef, er ist ein Anführer. Er ermutigt seine Leute dazu, den Erfolg zu suchen.“ Wingrove-Botha ist höchst motiviert, sowohl für ihre eigene Karriere als auch für die Expansion ihrer Abteilung ihr Bestes zu geben – zwei Herausforderungen, die sie zur Höchstform anspornen. Die Erwartung an sie, ständig neue Ziele zu erreichen, wecken ihren Kampfgeist.
„Wenn man weder Visionen noch Ziele verfolgt, worauf arbeitet man dann eigentlich hin? Wir haben alle unsere Visionen, Missionen und Ziele, und wir werden sie auch erreichen – egal ob es sechs Monate dauert oder ein Jahr, wir schaffen es.“
Mit dem Schutzhelm auf dem Kopf durchbricht Pauline Wingrove-Botha nicht nur die „gläserne Decke“, sondern lebt auch einen neuen Führungsstil vor.
Ziele und Motivation sind aber nur eine Seite der Medaille. Dem hohen Erfolgsdruck Stand zu halten, darin liegt die andere große Herausforderung. Schon ein kurzes Gespräch mit Wingrove-Botha macht deutlich, wie schwer sie aus der Fassung zu bringen ist. Während ihre Abteilung weiter wächst, hat sie mit wiederkehrenden Stromausfällen zu kämpfen – solche simultanen Feuerproben schaukelt sie aber mit heiterer Betriebsamkeit. Auch mit dem Chaos der Blackouts und der Umbauarbeiten im Rücken lächelt sie den Stress weg und macht unbeirrt weiter.
Der Schlüssel zu ihrem Erfolg
Wingrove-Botha zögert nicht lange, wenn sie nach den wichtigsten Faktoren für ihren Erfolg gefragt wird:
“Durchhaltevermögen ist das Um und Auf. Man muss sich durchbeißen und darf dabei seine Neugierde nicht verlieren. Ich bin eine, die wirklich für KLINGER brennt und leidenschaftlich neugierig ist.“
In ihrer Schutzkleidung führt Pauline Wingrove-Botha vor Augen, was es heißt, für KLINGER zu arbeiten: kompetent, begeistert und ohne Scheu, sich die Hände schmutzig zu machen – auch wenn sie in einer Welt arbeitet, wo sie oftmals unterschätzt wird.
Dieser unaufhaltsame Drang, neues Wissen anzusammeln, hat sich für sie längst bezahlt gemacht. In nur wenigen Jahren ist sie von einem administrativen Arbeitsplatz in eine Führungsposition aufgestiegen. Aber obwohl sie eine Blitzkarriere hingelegt hat und schon ihr ganzes Arbeitsleben in einer männerdominierten Branche brilliert, muss sie sich noch immer gegen Vorurteile zur Wehr setzen. „Das zählt wahrscheinlich zu den schwierigsten Hürden, die ich überwinden muss“, sagt Wingrove-Botha. Manche Leute sehen in ihr immer noch die Frau, die den Telefonhörer abhebt. Andere nehmen aufgrund ihres gepflegten Äußeren an, dass sie sich bei der Arbeit nicht schmutzig machen wolle. Wenn so etwas vorkommt, genießt sie die Gelegenheit, diese Zweifler eines Besseren zu belehren. In voller Schutzmontur und am schweren Gerät erntete sie schließlich noch jedes Mal den Respekt, den sie verdient.
Was rät Wingrove-Botha also anderen Frauen in der gleichen Situation? „Härte zeigen. Es ist eine wirklich, wirklich harte Welt da draußen.“ Und genauso wie die Diamanten, die am Anfang ihrer beruflichen Reise standen, ist sie eine, die unter Druck ihre besten Seiten zum Vorschein bringt.