Brasiliens erste Solarthermie-Anlage – powered by KLINGER
KLINGER KVN Kolbenschieberventile halten eine große Solarthermieanlage in São Paulo am Laufen – und unterstützen somit ein wegweisendes Nachhaltigkeitsprojekt.
Für KLINGER Brazil bot sich die einmalige Chance, beim ersten Solarthermie-Kraftwerk in Brasilien eine entscheidende Rolle zu spielen: Das Spezialunternehmen Eudora Energia stellte das Pilotprojekt für erneuerbare Energie in Rosana nahe der brasilianischen Metropole São Paulo im Jänner 2022 fertig. Solarthermie, auch CSP für “concentrated solar power” (“gebündelte Sonnenenergie”) genannt, wandelt Sonnenenergie in Hitze um – mithilfe von Parabolspiegeln und Wärmeträgermedien.
Fünf sogenannte Parabolrinnenkollektoren erhitzen ein Wärmeträgermedium auf bis zu 350°C.
Dabei werden Sonnenstrahlen von den Spiegeln reflektiert und auf einen zentralen Punkt konzentriert, im Falle solcher Anlagen ist das ein Metallrohr, in dem eine Flüssigkeit zirkuliert. Mittels Wärmetauscher erhitzt diese Flüssigkeit Wasser, das zu Wasserdampf wird und so Dampfturbinen antreibt, die über einen Generator Strom erzeugen. Eudora Energia hat sich auf Energielösungen spezialisiert und arbeitet seit 2015 an der Umsetzung dieser Technologie.
Schematische Darstellung eines Solarthermie-Kraftwerks.
Copyright: Eudora Energia
Als Eudora mit der Konzeption der Anlage begann, begab sich das Entwicklungsteam auf die Suche nach passenden Lösungen für die Flüssigkeitsregelung. Sobald die konkreten Spezifikationen feststanden, stellte sie jedoch fest, dass die Auswahl eine recht eingeschränkte war: Nur wenige Unternehmen waren in der Lage, Armaturen herzustellen, die den hohen Anforderungen ihres Projekts für die hochpräzise Regelung von Wärmeträgermedien entsprechen konnten. Bei ihrer Suche stießen sie auf KLINGER, wo bereits viel Erfahrung mit dem Medium aufgebaut wurde.
"Bei ihrer technischen Recherche fand Eudora heraus, dass KLINGER schon über 20 Jahre lang Erfolge in der Verwendung ihrer Armaturen mit Thermo-Öl verzeichnete. Das war für uns der ausschlaggebende Punkt, KLINGER-Produkte in unserem Projekt zu installieren."
Rodrigo Rígolo, Vertriebsleiter bei KLINGER Brazil
KVN Kolbenschieberventile spielen eine zentrale Rolle im brasilianischen Projekt für grüne Energie.
Verlässliche Kolbenschieberventile mit hoher Wasserdichtheit
Als die Detailplanung durch den Projektanalysten Lucas Hipolito von KLINGER Brazil vorlag, entschied sich Eudora Energia für KVN Kolbenschieberventile, die verlässlich dicht im Durchgang und nach außen (nach EN 12266-1 - Leckagerate A) sind. Dank der hohen Haltbarkeit der Armaturen verursachen sie nur einen geringen Wartungsaufwand und benötigen weniger Ersatzteile. Das vermindert Abfälle und verhindert Abgase, wodurch das Projekt als Ganzes noch umweltfreundlicher gestaltet werden kann. Ein weiterer Vorteil der Armaturen liegt in der präzisen Flussregulierung des Mediums, was Anpassungen im System erlaubt, ohne es außer Betrieb nehmen zu müssen.
Rodrigo Rígolo (rechts) and Lucas Hipolito (links) sind stolz darauf, beim Solarthermie-Projekt einen Beitrag geleistet zu haben.
Während der Installation der Armaturen stellte KLINGER Brazil tiefgehende technische Expertise unter Beweis, indem die Armaturen dank der technischen Unterstützung mit noch höheren Präzisionslevels ausgestattet wurden als ursprünglich bestellt.
„Die Vorteile der Armaturen stellten sich als noch besser heraus, als im ursprünglichen Projektentwurf angenommen wurde. Uns wurde damit ein großartiges und innovatives Werkzeug in die Hand gegeben, das keinen Spielraum für Fehler offen ließ. Weil wir die sichersten Armaturen verbauen wollten, die am Markt verfügbar waren, haben wir uns für KLINGER entschieden.“
Ein Jahr schon läuft die Solarthermie-Anlage zur vollsten Zufriedenheit. Zwar kommt die Energie dafür von der Sonne, aber allen Beteiligten ist klar: die wahren „Stars“ in diesem Unterfangen sind die KVN Kolbenschieberventile von KLINGER.
Die Ortschaft Rosana nahe der brasilianischen Metropole São Paulo ist Standort des neuen Solarthermie-Kraftwerks von Eudora Energia.
Faktenbox
Daten und Fakten
Als das Solarthermiekraftwerk von Eudora Energia nach São Paulo Ende Jänner 2022 in Betrieb ging, war es das erste Projekt seiner Art in Brasilien. 49 Millionen R$ wurden dafür investiert, die Planungsarbeiten liefen schon seit 2017. Seit der Fertigstellung produziert das Kraftwerk mit einer Leistung von 0,5 Megawatt Strom für die Versorgung des umliegenden Gebiets. Der Tank, in dem die Wärme über Nacht gespeichert werden kann, ist knapp 23 Meter hoch.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was versteht man unter CSP?
CSP steht für “concentrated solar power” (auf Deutsch: “gebündelte Sonnenenergie”) und gilt als hoch effiziente Methode, um die Energie der Sonne nutzen. Ein großer Vorteil dieses Systems gegenüber der Stromerzeugung aus Photovoltaik, die nur bei Sonnenschein unter Tags Energie erzeugt, ist die Möglichkeit, mittels CSP die Sonnenenergie über die Nacht hinweg zu speichern und zu nutzen, was den Effizienzgrad dieser Technologie noch weiter steigert.
Wie kann CSP eingesetzt werden?
Das primäre Erzeugnis von CSP ist Wärmeenergie. Sie kann für industrielle Prozesse eingesetzt werden, die hohe Temperaturen benötigen, aber auch in Dampf umgewandelt werden, um Dampfturbinen zu betreiben. Somit kann CSP auch zur Erzeugung von elektrischem Strom eingesetzt werden, wenn die Dampfturbinen an einen Generator angeschlossen werden.
Welche Temperaturen können von CSP erzeugt werden?
Solarthermie-Kraftwerke, die Parabolrinnenspiegel zur Wärmeerzeugung nutzen, erhitzen das Wärmeträgermedium auf Temperaturen von 150 bis 350 °C. Solarturmkraftwerke, bei der die Sonnenenergie über eine Vielzahl von Spiegeln an einen zentralen Punkt reflektiert werden, können sogar noch höhere Temperaturen generieren: von 500 bis zu 1000 °C.